08/15 – Wir sprechen uns noch!

Nach Langem habe ich es geschafft den ersten Teil der 08/15-Trilogie zu sehen. Nun ja eigentlich habe ich nach dem ersten auch die restlichen beiden Teile gesehen und möchte nun auch […]

Nach Langem habe ich es geschafft den ersten Teil der 08/15-Trilogie zu sehen. Nun ja eigentlich habe ich nach dem ersten auch die restlichen beiden Teile gesehen und möchte nun auch noch mal die Bücher lesen.

Die Handlung folgt Herbert Asch, einen aufgeweckten, jungen Soldaten der Deutschen Wehrmacht und seinen Erlebnissen im zweiten Weltkrieg.

Der ersten Teil spielt im kleinen Ort Holzhausen, der Garnisonsstadt einer Artillerieabteilung, dort absolviert der Kanonier Asch seine Ausbildung. Im ersten Teil wird mit den Unteroffizieren aufgeräumt, die die Kadetten schleifen, während sie selbst nicht gerade das Paradebeispiel eines tugendhaften deutsche Soldaten wiederspiegeln. Asch als Schlitzohr legt nach und nach die trägen Wachtmeister (wie die Feldwebel bei der Artillerie wohl heißen) einen nach dem anderen aufs Kreuz und muss sich im „Showdown“ gegenüber dem Abteilungsleiter Major Luschke verantworten.

Im zweiten Teil wechselt die Handlung an die Ostfront im Winter 1941. Die eingespielte Truppe bekommt einen neuen Befehlshaber „Hauptmann Witterer“ der nur mit dem Ziel des Eisernen Kreuzes zum Fronteinsatz kommt, jedoch von den Kampfhandlungen nur theoretisches weiß und mehr durch Propaganda als durch Taktik glänzt. Hauptwachtmeister Asch muss hier als ZBV mit dem neuen Hauptmann und konkurrierenden Unteroffizieren klar kommen und nebenbei noch die Front begradigen.

im Frühjahr 1945 spielt Teil drei. Wieder im Städtchen Holzhausen sollen die Reste der Abteilung den Ort vor den heranrückenden Amerikanischen Truppen halten. Haupthandlung ist aber Oberleutnant Aschs Jagd nach zwei korrumpierten SD-Männern, die sich in den Wirren mit reicher Beute davon machen wollen.

Die Filme sind schwarzweiß, die Schauspieler entsprechend der Epoche z.T. sehr überzogen aber es gibt viele geniale Einstellungen und trotz der ernsten Thematik sind die Filme an vielen Stellen sehr humorvoll. Gerade für Werke der 50er Jahre wird sehr kritisch mit der Wehrmacht als Organisation umgegangen. Wenn auch heutiger Sicht auch unschuldig, werden die Defizite der Menschenführung durch schindende Unteroffiziere und ehrsüchtigen oder korrupten Offizier dar gestellt. Jedoch auch die Kehrseite mit fähigen Soldaten wird beleuchtet und die Tugenden eines guten Soldaten hervorgehoben. Die Bücher, die als Basis der Filme dienten stammen aus der Feder des Autors Hans Hellmut Kirst. Kirst diente als Oberleutnant im zweiten Weltkrieg gedient hat und sich m.E. selbst als (Ober-)Leutnant Wedelmann in seinen Werken verewigt. Bei der Besetzungen des dritten Teils meine ich auch Franz Josef Strauß im Stabszahlmeister Brahm zu erkennen.

Mich haben die Filme fasziniert weil viele Facetten der deutschen Soldaten des zweiten Weltkrieges (abseits der Kriegsverbrechen) gezeigt wurden. Auch interessant fand ich den Werdegang der Protagonisten, sei es Aschs Beförderungen bis zum Oberleutnant oder die des Wachtmeisters Platzek, der im ersten Teil als Ausbilder strafversetzt, als listiger Logistiker in den letzten Teilen zu fragwürdigem Ruhm kommt.

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